Montag, 14. Juli 2008

Geständnis: Einzelkind

Ein gewisser Futterneid packt mich schon, wenn ich Gästen mein Lieblingsessen vorsetze, und sie es dann auch noch wegfuttern. Aber bisher bin ich noch nicht durch übermäßig aggressives Verhalten aufgefallen. Wenn es allerdings mal dazu kommen sollte, dann könnte das bei einer leckeren Lasagne der Fall sein.


Die gabs nämlich gestern. Und zwar ist die vegetarischer Natur, ich mag sie wirklich sehr, sehr extravagant gern, und sie geht so (für eine Lasagneform, mit der man vier hungrige Leute sattbekommt):

* 125 gr Sojaflocken
* 250 ml Gemüsebrühe
* 1 Bd. Suppengrün
* Rotwein
* 1-2 Zehen Knoblauch
* viele Gewürze, darunter auf jeden Fall Basilikum, Oregano, Lorbeer
* weiteres Gemüse nach Belieben, bei mir wars gestern noch eine halbe Zucchini
* 2 Packungen passierte Tomaten
* 1 Packung Lasagneplatten
* Creme fraiche
* Mozzarella oder Streukäse zum Überbacken


Und so gehts:
Sojaflocken in der heißen Gemüsebrühe einweichen, verrühren. Etwa 10 Minuten ziehen lassen. Schonmal das Gemüse kleischnibbeln, den Herd anschmeißen.
Öl in einer Pfanne erhitzen, die Sojaflocken und den gepressten Knoblauch reinschmeißen, und die Sojaflocken etwas rösten lassen. (Die dürfen ruhig ein bisschen anbacken, wenn die Pfanne nicht beschichtet ist..für meinen Geschmack.) Mit Rotwein großzügig ablöschen.
Das Gemüse möglichst kleinteilig dazugeben. Ich lass vom Suppengrün den Sellerie immer raus, weil ich den roh lieber mal, aber Lauch und Möhre find ich jut. Die Möhre macht das Ganze etwas fruchtiger. Dann wie erwähnt im gestrigen Falle eine halbe Zucchini, aber das geht nach Haushaltslage. Auch Auberginen zB wurden schon für gut befunden.
Erhitzen und in einem für geeignet befundenen Moment mit den passierten Tomaten aufgießen. Lieber etwas zögerlich, dazukippen kann man immer noch. Je nach Gemüsemenge braucht man vielleicht nicht beide Pakete ganz.
Kräftig würzen. Soja-Flocken haben quasi keinen (zumindest keinen attraktiven *find*) Eigengeschmack, also leert den Gewürzschrank. Bei mir kommt immer mindestens Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Cayennepfeffer, Oregano, Thymian, frischer Basilikum, Majoran und ein bis zwei Lorbeerblätter rein. Letztere fische ich natürlich vor dem Schichten wieder raus.
So, je länger die Sauce köcheln kann, desto besser. Aber im Prinzip kann man sie jetzt schon weiterverwenden.

Der Rest ist einfach: Eine Schicht Sauce auf den Boden, Lasagneblätter drauf, dabei schief und krumm brechen, Splitter auf dem Boden verteilen, fluchen, nächste Saucenschicht drauf, Creme fraiche klecksartig darauf verteilen, Lasagneblätter drauf, Sauce, Creme fraiche, Lasagneblätter etc pp. Abschließen mit Sauce, darüber den Käse geben.

Je nach Lasagneblätter vermutlich zwischen 25 und 45 Minuten in den Ofen. Steht aber auf der Lasagnepackung, und wenn man Glück hat (ich hab keins), dann steht da auch in allen Sprachen das Gleiche.
Eventuell muss man die Lasagne nach einer Zeit mit Alufolie abdecken. Oder man machts von Beginn an, dann muss man sie irgendwann runterfimmeln. Egal wie rum, zu einem gewissen Zeitpunkt ist die Form auf jeden Fall heiß... :-D

Bei mir gibts dazu Kopfsalat oder ähnliches (gestern war es Lollo Rosso und Rucola) mit Honig-Thymian-Senf-Dressing.

4 Kommentare:

das.Sternenkind hat gesagt…

Das ist bei mir auch so. Und ich bin kein Einzelkind ;)

Marcie hat gesagt…

Sehr lecker!
Wenigstens noch jemand, der seine Lasagne mit Creme fraiche macht und nicht mit Bechamel-Sauce :-) Finde ich viel besser.

Anonym hat gesagt…

das merke ich mir auch für die nächste lasagne, die hier produziert wird.

Anna hat gesagt…

Ja, nicht wahr? Ich hab die einmal mit Bechamelsauce gemacht und nie wieder. Bechamel zu Kartöffelchen, ok, aber in Lasagne? Neenee, nich für mich.

Oh, und wegen des Einzelkindes bin ich jetzt ein bisschen beruhigt. Dann bin ich einfach nur gierig, wie alle anderen auch, hehe :-D